Forschungsinstitut Technologie und Behinderung Der Arbeitsbereich Universelles Design

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Der Arbeitsbereich Universelles Design

Als Komplement zu seinen Bemühungen in der Rehabilitations- und Unterstützungstechnik für Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen beschäftigt sich der Arbeitsbereich Universelles Design mit der Fragestellung, inwieweit allgemeine Produkte und Dienstleistungen so gestaltet werden können, daß sie ohne weitere Anpassung für die größtmögliche Zahl unterschiedlicher Anwender direkt genutzt werden können. Ein aktueller Schwerpunkt ist die Entwicklung der Informations- und Wissensgesellschaft. Dieser Bereich ist charakterisiert durch kurze Innovationszyklen, hohe Stückzahlen, neuartige Dienstleistungen und hat so erheblichen Einfluß auf die Mehrzahl der Bürger. Eine reaktive Strategie wie die nachträgliche Produktanpassung oder die Entwicklung von Zusatzprodukten für spezielle Bedürfnisse kann hier kaum zur Anwendung kommen. Da sich hieraus neue Barrieren und damit Ausgrenzungen für Menschen mit Behinderungen (und andere) ergeben können, muß eine andere Strategie verfolgt werden. Das Prinzip des Universellen Design verfolgt daher eine proaktive Entwurfsphilosophie als Prozeß bereits während der Entwicklung. Das FTB führt in diesem Bereich vielfältige Aktivitäten in der Forschung, Entwicklung und Anwendung sowie in der Informationsverbreitung, Qualifizierung und Lehre durch. Viele dieser Arbeiten werden im Kontext internationaler Netzwerke und Partnerschaften durchgeführt.

Forschungsschwerpunkte

Der Arbeitsbereich Universelles Design beschäftigt sich mit Forschungsaufgaben bei der Weiterentwicklung des Konzeptes des Universellen Design und mit der Anwendung des Prinzips in verschiedenen Bereichen. Ein Schwerpunkt der Konzeptentwicklung liegt in der systematischen Einbeziehung von Anwendern / Nutzern in den Entwurfsprozeß. Aktuelle Anwendungsbereiche liegen im Bereich der Informationsgesellschaft (Benutzung von Computern, Internet, Teleeducation, Telearbeit, CallCenter) und der Wohnungs- und Umfeldgestaltung. Bei der gegebenen Heterogenität der Benutzergruppen spielt die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen in unsre Arbeit eine zentrale Rolle. Das FTB beteiligt sich an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsverbünden des MASQT (NRW) BMBF, der EU-Programme TIDE, Telematic Applications Programme, Information Society Technologies (IST), Sokrates, Leonardo, Human Capital, EQUAL in relevanten Themenstellungen. Besonders hilfreich ist dabei die Kooperation und Wechselwirkung mit den FTB Aufgabengebieten Information, Beratung und Test.

Kooperation im Bereich Forschung und Entwicklung

Der Arbeitsbereich Universelles Design kooperiert mit Institutionen und Forschern, um die Wirkung der Aktivitäten zu verbreitern und um möglichst viele Initiativen und Ideen zu berücksichtigen.
Es besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Wilfried Echterhoff z.B. auf dem Gebiet der sehbehindertengerechten Gestaltung von Wohnungen und Gebäuden.
Informationen zum Arbeitsbereich von Prof. Dr. Echterhoff bekommen Sie unter den Internetadressen www.mobilitaet-verkehr.de und www.leitsystem.de. Sie finden dort Angaben zur altengerechten, behinderten- und bürgerfreundlichen Gestaltung von öffentlichen Räumen einschließlich ÖPNV-Systemen, von entsprechenden Richtlinien und Empfehlungen.

Zusammenarbeit mit Nutzern

Der Zusammenarbeit mit potentiellen Nutzern und Anwendern von Produkten und Dienstleistungen wird unserer Umsetzung des Konzeptes des Universellen Design besonderes Augenmerk gewidmet. In dem eigens eingerichteten Verbundprojekt FORTUNE wurde ein systematischer Zugang zur Teilhabe von Nutzern in Projekten (speziell in Forschung und Entwicklung) vorgeschlagen und erprobt. Das FTB verfügt als Teil eines Rehabilitationszentrums über sehr gute Kontakte mit Benutzern mit Behinderung. In der Zusammenarbeit mit Organisationen wie der BAG-Selbsthilfe und dem VdK bestehen gute Grundlagen zu Umsetzung der vorgeschlagenen Systematik der Zusammenarbeit.

Im Bereich barrierefreier Zugang zu Gebäuden und zum Verkehr kooperiert das FTB mit dem Landesbehindertenrat NRW in der Agentur barrierefrei NRW.

Information/ Beratung/ Qualifizierung/ Fortbildung und Lehre

Der Arbeitsbereich Universelles Design ist in die Strukturen und Angebote des FTB im Bereich Information, Beratung, Qualifizierung, Fortbildung und Lehre eingebunden. Dazu wird eine ständige Ausstellung von technischen Produkten und Hilfen, eine Demonstrations- und Experimentierwohnung, ein Internetkaffee für Senioren (und andere) unterhalten. Dort finden regelmäßig Informationsveranstaltungen, Vorführungen, Produktschulungen, Praktika, Qualifizierungen von Fachkräften, und Beratungen von Benutzern statt. Das FTB führt regelmäßig externe Veranstaltungen in Zusammenhang mit Wohnberatungsstellen in NRW und auf Einladung verschiedener Fortbildungsanbieter durch. Es präsentiert Ergebnisse seit 1992 regelmäßig auf der REHACare-Messe in Düsseldorf. Im Jahr 1999 war das FTB Ausrichter der internationalen Konferenz 5th European Conference for the Advancemnet of Assistive Technology, AAATE 99 in Düsseldorf. Im Jahr 2000 wurden erstmalig 2 internetbasierte Kurse "Fundamentals of Assistive Technology" und "Computer Access I" international angeboten. Seit 2004 kooperiert das FTB mit der Universität Dortmund in der Lehre im Bereich Rehabilitationstechnik, Barrierefreiheit und universellem Design.

Der Institutsleiter des Forschungsinstituts Technologie und Behinderung Prof. Dr. Bühler, ist seit Januar 2001 Mitglied in der Expertengruppe eAccessibility der eEurope Initiative.

Das FTB ist Mitglied im Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik (Abi), zu dem sich im September 2002 Behindertenverbände und Experten zusammengeschlossen haben. AbI unterstützt den Prozess der Umsetzung von Barrierefreiheit in der Informationstechnik mit dem Schwerpunkt auf berufsrelevante Information und im Hinblick auf die verschiedenen Behinderungsarten.
Gleichzeitig wurde das Informationsportal wob11 (Web ohne Barrieren gemäß § 11 des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes) errichtet. Diese Seiten informieren über das Thema "barrierefreie Informationstechnik" mit Schwerpunkt barrierefreies Internet und bieten erste Hilfestellungen an.

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